99 Das Ostdeutsche Tiefland. ______§ 67
f) Schluß- und Wiederholungsaufgabe zum Westdeutschen Tiefland.
1. Benenne und zeichne (erst nach der Vorlage, dann aus dem Gedächtnis)
alle Eintragungen, die die Skizze 1, § 64 hat.
2. Wo liegt und was ist im einzelnen zu sagen über:
Aller Geestemünde O Leine Soltau
„Altes Land" Halligen Lüneburg /X Stade
Aurich Hase Lüneburger Heide Steinhuder Meer
Bardo Wiek Hannover A Meppen Stendal O
Borkum Harburg Minden /X Sylt
Bourtanger Moor Helgoland Neuwerk Teufelsmoor
Braunschweig O Hermannsburg Norden Uelzen
Bremen H Hildesheim | Norderney Verden
Bremerhaven O Hunte Nordfriesische Inseln Westfriesische Inseln
Celle O Jadebusen Nordseeküste Weser
Cuxhaven Ilmenau, Fluß Oker Wietze
Delmenhorst O Innerste Oldenburg /X Wilseder Berg, 170 m
Dollart Juist Osnabrück 4? Wilhelmshaven /X
Dortmund-Ems-Kanal Kehdingen Ostfriesische Inseln Wolfenbüttel O
Emden O Leer Ostfriesland
Ems, Fluß Lehe □ Papenburg
Föhr Lehrte Saterland
Das Ostdeutsche Tiefland.
Staaten: Mecklenburg, Pommern, Preußen; — Brandenburg, Posen. § 67
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
TM Hauptwörter (100): [T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T62: [Insel Stadt Hafen England Hauptstadt Einw. See London Handel Schottland]]
TM Hauptwörter (200): [T38: [Weser Elbe Hannover Land Stadt Lüneburg Leine Nordsee Aller Bremen]]
Das Ostdeutsche Tiefland.
102
Ii, Iii, Skizze 1, § 67). Die Ostküste Schleswig-Holsteins ist eine Fördenküste,
die übrigen sind Haffküsten mit Dünen. Förden sind schmale Rinnen, vgl. die
Fjorde! Haffe sind Süßwasserseen, die mit dem Meere in Verbindung stehen.
Den Abschluß gegen das Meer bilden Inseln oder schmale Landzungen, Nehrun-
gen genannt. Nenne nach der Karte die 3 großen Hasse und die Nehrungen oder
Inseln, die sie abschließen!^) Wie entstehen die Dünen? 3—18 m hoch, vereinzelt
bis 45 m, die an der Saharaküste bis 170 m, meist in mehreren parallelen Reihen
> s. Text u. Bilder 3 u. 4, s 67 |. Das Wandern der Dünen! Befestigung der
Dünen! Beispiel des Manderns: Aus dem Dorfe Alt-Pillkoppen auf der Kurischen
Nehrung wurden die Einwohner durch die nahende Düne verdrängt und gründeten
Neu-Pillkoppen. Heute ist dieses durch die fortschreitende Düne verschüttet,
Alt - Pillkoppen dagegen wieder freigeworden und als Wohnstätte wieder her-
gestellt. Allmähliche Ausfüllung der Haffe.
2. Inseln. Von den 3 fruchtbaren Inseln (wo Alsen und Fehmarn?) ist das
vielfach gegliederte Rügen an der vorpommerschen Küste am größten (fast
1000 qkm). * Art der Ostküste dieser Insel liegt das Kreidegebirge frei.
Als mächtige Steilwand von 160 m Höhe ragt es unter dem Namen
Stubbenkammer (wohl = Stufenfels) aus dem Meere auf. (Die Kreide-
gebirge aufgebaut durch winzige Tierchen!) Die Schönheit dieser vielbesuchten
Stelle! (Verbindung von Meer und Fels; die weißleuchtende Steilwand,
am Fuße das blaue Meer, belebt von weißen Segeln und von Dampfern,
oben grüne Buchenwälder.) Hier der Badeort Saßnitz; Fährverbindung
mit Südfchweden. An der Nordküste erhebt sich das 55 m hohe Kalkstein-
Vorgebirge Arkona, das „deutsche Nordkap". Hier stand einst das Heiligtum
der Wenden, der vierköpfige Swantewit. Jetzt erhebt sich hier ein Leuchtturm.
Städte an der Ostseeküste.
§ 68 a) In Mecklenburg: Wismar (D, früher eine wichtige Hansastadt, jetzt längst überholt
durch Rostock au der Warnow, Mecklenburgs Haupthafeu und größte Stadt, Deutschlands
kleinste Universität. Rostocks Vorhafen ist Warnemünde mit Fähre nach Gjedser ans Falster,
Seebad. — Westl. von Warnemünde das Seebad Heiligendamm bei Doberan.
b) In Pommern: Stralsund /X, alte Hansastadt mit prächtigen mittelalterlichen Bauten;
Eisenbahnfähre nach Rügen. 1628uud 1809(Schill)! Greifswald O, Universität. — Auf Rügen
das Seebad Saßnitz, Fährverbindung mit Trelleborg in Schweden. (Andere Ortschaften auf
Rügen: das Seebad Binz mit Dünen; im Innern Bergen und Putbus.) — Auf Usedom
das Bad Heringsdorf und die Festung Swinemünde, der Vorhafen von Stettin. — Auf Wollin
das Seebad Misdroy und der Hafen Wollin (wohl an der Stelle des wendischen Nineta). —
An der Peeue Anklam O, mit Schiffbau und Reederei. — An der Oder: Stettin O, erster See-
Hafen Preußens (Getreide, Holz u. a.), Berlins Seehafen, Schiffbau (Werft „Bülkau"). —
An der östl. Ausfahrt des Pommerschen Haffs (Dievenow) Kammin, altes Bistum, fiel 1648
au Brandenburg. — Kolberg O, an? Bad; 1806—1807! — Landeinwärts Köslin O (am
140 m hohen Gollenberg mit einer für die Seefahrt wichtigen Landmarke) und Stolp /X mit
dem Hafen Stolpmünde; zwischen beiden das Bismarckfche Schloß Varzin. — Lauenburg
an der Leba.
*) Die mecklenburgisch-vorpommersche Küste bezeichnet man auch wohl als Bodden-
küste. Bodden (vgl. Bottich) sind im Gegensatz zu Fördeu mehr flachschüfselige, ge-
rundete Buchten mit engem Ausgang (f. z. B. auf Rügen nud auf Usedom),
TM Hauptwörter (50): [T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
TM Hauptwörter (100): [T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T62: [Insel Stadt Hafen England Hauptstadt Einw. See London Handel Schottland], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T135: [Haff Stadt Stettin Weichsel Ostsee Insel Memel Königsberg Danzig See], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle]]
117 Schleswig-Holstein. _£ 78
Schleswig* ßolstein. §78
1. Schleswig-Holstein ist das einzige Gebiet Deutschlands, das von Nord- u n d
Ostsee bespült wird. (Nordwärts reicht es bis zum Flüßcheu Königsau.) Tie
Ostsee schneidet mit langen, schmalen Förden in das Land ein (in Skizze 1, § 78
die Buchten benennen!). Tie Nordsee hat einen breiten Saum des Landes in
Inseln aufgelöst (Sylt, Föhr, die Halligen). Tie Halbinsel besteht aus 3 Längs-
streisen: dem (hier meist fruchtbaren) Baltischen Höhenzug mit der Fördenküste
im Osten (Endmoräne; höchster Punkt der Bungsberg, 164 in), den Geest-,
Heide- und Moorflächen in der Mitte und dem Marschstreifen im Westen. (Ein
Scherzwort vergleicht Schleswig-Holstein mit einem Pfannkuchen, bei dem
die knusperigen Ränder am besten sind.) In Schleswig-Holstein kann man
also die 3 Landschaftsformen des weitgedehnten Norddeutschlands auf schmalem
Räume hart nebeneinander kennen lernen. Am Ende jeder Förde entstand eine
Stadt (inskizze 1, §78benennen!), ander tiefsten die größte, derreichskrieas-
Hasen Kiel G (§ 83) |j. Tert u. Bild 3, 5 781 (Universität).
Abb. 2, § 78. Hilfsskizze zu
Schleswig-Holstein.
Zur Wiederholung früher erworbener Kenntnisse: 1. Es sind in Abb. 1, § 78 die
wichtigsten (s. darüber Anmerkung 1 bei der Süddeutschen Hochebene) Flüsse und Städte
zu benennen. Dabei ist anzugeben, was von einem früheren Unterricht her
über die Objekte bekannt ist. Es ist also zu sprechen über:
Alsen Elbe Hamburg D Kiel D Neumünster A
Altona 0 Fehmarn Helgoland Kieler Hafen Sylt
Eider Flensburg D Kaiser Wilhelm-Kanal Lübeck G
2. Abb. 1, § 78 ist mit den wichtigsten Eintragungen (s. o.) zu zeichnen, und
zwar a) nach der Abb., b) aus dem Gedächtnis. Beachte dabei die Hilfen in
Skizze 2, § 78.
8. Nenne in Schleswig-Holstein 100 Km-Strecken (nach Skizze 2. § 78)!
Abb. 1, § 78. Stumme Skizze zu
Schleswig-Holstein.
Schleswig—hamburg . . = 1 Maß
Schleswig—königsau . . — 1 „
Schleswig—fehmarn . . = <i „
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T62: [Insel Stadt Hafen England Hauptstadt Einw. See London Handel Schottland], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T117: [Schleswig Däne Insel Holstein Eider Preußen Schanz Jütland Dänemark Karl], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß]]
Extrahierte Ortsnamen: Schleswig-Holstein Schleswig-Holstein Deutschlands Ostsee Nordsee Baltischen_Höhenzug Bungsberg Westen Schleswig-Holstein Schleswig-Holstein Norddeutschlands Schleswig-Holstein Schleswig-Holstein Schleswig-Holstein
§ 64 Das Westdeutsche Tiefland. 94
Das Westdeutsche Tiesland (westlich der Elbe) ist ebener und weniger
fruchtbar als das ostdeutsche. (Es wurde viele Jahrtausende früher vom Eise
frei als das östliche und infolgedessen schon völlig eingeebnet.) Seine vielen, flachen
Gewässer wurden längst in gewaltige Torfmoore verwandelt, und was nicht Moor
ist, sind magere Geest- oder gar Heideflächen. (Alle Torfmoore sind dadurch
entstanden, daß flache, abflußlose Gewässer mit undurchlässigem Untergrund von den
Rändern aus „zuwuchsen".) — Als Heide bezeichnet man die unfruchtbarsten
Sandflächen, die nur noch Heidekraut tragen; als Geest (von güst = unfrucht-
bar) die etwas besseren Sandböden, die schon immer für den Ackerbau benutzt
wurden. Den wertvollen Saum, gleichsam die Pelzverbrämung dieses großen,
ärmlichen Mantels, bildet die Marsch. — Wir betrachten a) die Nordseeküste,
also die Marsch, h) die Geest- und Heideflächen, c) die Moore.
a) Die Nordseeküste.
1. Die Nordseeküste ist ein strittiges Kampfgebiet zwischen Meer und Land,
die Nordsee eine Mordsee. Erzähle von den Einbrüchen der Nordsee! Die Aller-
Heiligenflut 1570 z. B. verwandelte das ganze Küstengebiet von Holland bis Jüt-
land in eine Wasserwüste und brachte 100000 Menschen den Tod. Im verflossenen
Jahrhundert war am verheerendsten die Flut von 1825. Ihr kam die jüngste
Flut vom Nov. 1911 an furchtbarer Wirkung fast gleich. An vielen Stellen,
namentlich im Eidergebiet, brachen die Dämme, so daß weite Gebiete unter Wasser
gesetzt wurden.
2. Die vorgelagerten Ost-, West- und Nord-Friesischen Inseln (von Friesen
bewohnt) sind Reste des Festlandes, das einst bis zu ihrem Außenrande reichte.
Wo jede Gruppe? Wo die Weltbäder Norderney und Sylt (mit Westerland)?
Wo Föhr und Amrum? Zwischen ihnen und dem Festlande wurde nur eine
dünne Erdschicht vom Meer abgeschürft, so daß das „Wattenmeer" zur Ebbe-
zeit vom Wasser frei ist (Gefahren für die Schiffahrt! > s. Text u. Bilder 3 m. 4, § «4 >).
Die kleinsten Jnselbrocken sind die Halligen, diese „Kindlein in des Meeres
Wiege" (nur 1—2 m über dem Meer); die kleinsten nur von einer Familie
oder gar nicht bewohnt; alle ohne Deiche! Wenn eine Hochflut kommt! Damit
diese wichtigen „Wellenbrecher" nicht noch weiter weggenagt werden, sichert der
Staat sie jetzt durch Uferbefestigungen (an besonders gefährdeten Stellen Granit-
oder Betonmauern).
\' 3. Die Marsch ist fetter Schlick, den die Nordsee in stillen Buchten nieder-
schlägt (Seemarschen; wo die Flußmarschen?). Durch Dämme auf dem
Wattboden (z. B. zwischen Festland und Halligen und zwischen einzelnen Halligen x)
schafft man künstlich solche stillen Winkel, um nach und nach das ganze Watten-
gebiet dem Meer wieder abzugewinnen. Das gewonnene Land schützt man durch
5—10 m hohe Deiche. Was sind Köge oder Polder?
i) Die größte Hallig, Langeneß, südlich von Föhr, wurde durch einen Damm mit
Hallig Oland und diese mit dem Festland verbunden. Noch südlicher hatte die kleine
Hamburger Hallig schon länger Dammverbindung mit dem Festland. Neuerdings wurde
auch die große Marschinsel Nordstrand (vor Husum) mit dem Festland verbunden.
TM Hauptwörter (50): [T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T62: [Insel Stadt Hafen England Hauptstadt Einw. See London Handel Schottland], T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe]]
TM Hauptwörter (200): [T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T160: [Insel Hafen Meer Küste Stadt Halbinsel Neapel Straße Einw. Hauptstadt]]
Extrahierte Ortsnamen: Nordsee Holland Norderney Amrum Nordsee Langeneß Nordstrand Husum
Politisches. 135
Gewässer: Unterlauf der Oder (Dainmer-See, Kaiserfahrt, Papenwasser,
großes und kleines Haff, Peene, Swine, Dievenow), Ucker, Peene, Rega, Persante,
Wipper, Stolpe, Lubow, Leba, Mady- und Plöne-See.
Nährquellen: Landwirtschast: Vorpommern blühend, Hinterpommern gering
-außer dem Sw.
Viehzucht: Schafzucht ist nirgends bedeutender. Gäufe- und Schweinezucht.
Waldwirtschaft: 7« der Bodenfläche ist Wald (Kiefern). Vorpommern ist
waldarm.
Industrie: Schiffsbau in Stettin (Vulkan) und Barth. Fischerei: nährt
7? der Bevölkerung.
Handel: Stettin ist Haupthandelsplatz.
Seebäder: Kolberg, Misdroy, Swinemünde, Heringsdorf, Zinnowitz, Saß-
mtz, Binz.
Ortskunde: Rügenwalde, Kolberg, Stettin, Swinemünde, Wolgast, Greifs-
wald, Stralsund, Köslin, Stargard.
Geschichtliches: Pommern hatte sast bis zum 30jährigen Kriege selbständige
Fürsten. 1646 wurde Vorpommern und Kamin mit Brandenburg vereinigt; 1815
kamen Neuvorpommern und Rügen noch hinzu.
4 Die beiden Croßljmogtümer Mecklenburg-Schwerin und Mecklenburg-Ztrelitz.
M.-Schw. 13 500 qkm, 624831 Einw., M.-Str. 3000 qkm, 103 251 Einw.
Natürliche Landschaften: a) Die Seenplatte, b) das Vorland.
Gewässer: Warnow, die Havel, der Müritz-, der Schweriner-See.
Nährquelleu: a) Landwirtschaft (uördliches Vorland fruchtbar, südliches
kärglich), b) Handel: Seeschiffahrt (Rostock, Wismar).
Ortskunde: Schwerin, Wismar, Rostock (Universität), Warnemünde, Neu-
Strelitz.
5. Die Freie und Hansastadt Lübeck.
293 qkm, 98620 Einwohner.
Alte Seehandelsstadt, bedeutende Gärtnereien.
6. Jlrouiii? Schleswig-Holstein.
19 000 qkm, 1,504 Mill. Einwohner.
Natürliche Landschaften: a) die Ostküste, b) die Heide, c) die Marsch
Ä) die Inseln der Ostsee: Fehmarn und Alfen, e) Inseln der Nordsee: Föhr, Sylt
die Halligen, Helgolaud.
Gewässer:. Eider, Köingsau, Kaiser-Wilhelm-Kanal, die wundervollen
Jührden bei Ki^l und Flensburg, der Plöner See.
^Nährqnellen: Landwirtschaft (sehr fruchtbar) in der Marsch (W.) und auf
der Seenplatte (O). Probsteier Getreide hat weiten Ruf.
Viehzucht: Die bedeutendste des Vaterlandes. Rindvieh, „Holsteiner",
Schweinezucht.
Haudel: Seebandel.
Industrie: Schiffsbau (Kiel und Flensburg).
Fischerei: Heringssaug, „Kieler Sprotten", Austernfang.
Seebäder: Föhr, toplt, Helgoland.
Ortskuude: Kiel, Eckernsörde, Flensburg, Schleswig, Rendsburg, Altona,
Ottensen, Glückstadt, Itzehoe, Brunsbüttel.
Geschichtliches: Die Provinz war einst ein Herzogtum; dann gehörte sie
zu Dänemark. Durch den Krieg 1864 mit Dänemark und 1866 mit Österreich kamen
Schleswig-Holstein und Lauenburg an Preußen-
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
TM Hauptwörter (100): [T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T62: [Insel Stadt Hafen England Hauptstadt Einw. See London Handel Schottland], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land]]
TM Hauptwörter (200): [T135: [Haff Stadt Stettin Weichsel Ostsee Insel Memel Königsberg Danzig See], T117: [Schleswig Däne Insel Holstein Eider Preußen Schanz Jütland Dänemark Karl], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau]]
1l6 Das Norddeutsche Flachland.
Preußische Bucht mit dem Frischen und dein Kurischen
Hass, die Pommers che Bucht mit dem Pommer) che» Haf f
und die Lübecker Bucht. — Die große Flut von 1304 trennte
die Insel Rügen vom Festlande. Doch der zähe Küstenbewohner gab den
Kampf mit dem Meere nicht aus. Er türmte Erdwälle oder Deiche aus,
baute Steinwälle und rammte Pfähle ein. Vielfach hilft ihm auch der
Wind, der den lockeren Sand, den das Meer und die Flüsse anschwemmen,
zu Dämmen von großer Ausdehnung (Strandgebirge) anhäuft. Das
sind die Dünen. Sie begleiten fast die ganze Küste beider Meere. Die
Höhe der Dünen schwankt zwischen 10 und 40 m (Kurische Nehrung) bei
einer Breite von 1 — 4 km. Oft bilden sich mehrere Dünenreihen bald
dicht, bald weiter nebeneinander. Nicht immer sind die Dünen kahl
oder bloß mit niedrigen Pflanzen bewachsen; oft, befonders in Holland,
sind sie an der Landseite prächtig bewaldet. Von den Niedern Pflanzen,
die den flüchtigen Sand (Flugsand, Wanderdüne auf der Kurischen
Nehrung) festhalten, sind zu nennen: Sanddorn, Sandhafer, Sandhalm,
Renntierflechte, Stiefmütterchen, Ginster, die Kieser, die Krüppelkiefer
und mancherlei Farnkräuter. Von den Insekten trifft man zahllose
Bienen, Schmetterlinge, Käser, Libellen, von den Säugetieren das schäd-
liche Kaninchen, den scheuen Hasen, von den Vögeln die Wildente, die
Krähe, der die See bei der Ebbe den Tisch reichlich deckt. Die Meeres-
küste hat für die Bewohner des ganzen Vaterlandes große Bedeutung.
Die namhaften Handelsplätze vermitteln den Warenverkehr mit dem Welt-
markte. Die Erzengnisse des Binnenlandes werden von hier in die Ferne
geschafft, die Kolonialwaren und sonstigen überseeischen Produkte werden
dem Vaterlande zugeführt. Die wichtigsten Hafenplätze sind: Bremen,
B r e m e r h a v e n, H a m b u r g-K u x h a v e u, L ü b e ck, S t e t t i n- S w i n e m ü n d e,
Danzig und Königsberg. Seit einem Jahrhundert haben sich auch
kleine Fischerorte in vielbesuchte, stattliche Badeorte verwandelt, wo jährlich
Tausende von Kurgästen weilen, um im Meerwasser und iu der reinen
Lust der schönen Küstenwälder Stärkung, Erfrischung und Heilung zu
suchen. Die Ostseebäder liegen größtenteils an der Küste (Kranz bei
Königsberg, Kolberg, Misdroy, Heringsdorf, Heiligendamm), die Nordsee-
bäder meist aus den Inseln (Sylt, Föhr, Helgoland, Norderney, Borkunt).
Andere Orte sollen das Vaterland gegen feindliche Angriffe schützen; es
sind See- und Strandfestungen. z. B. Königsberg-Pillau, Danzig,
Swinemünde, 'Kiel-Friedrichsort, Helgoland, Wilhelmshaven. Der Fisch-
reichtum (Heringe, Schellfische, Schollen, Dorsche, Sprotten), die Austern-
und Bernsteinsischerei, die Schiffahrt, der Lotsendienst, die Hafen-
arbeit, die Bäder gewähren dem Küstenbewohner Erwerbstätigkeit.
Längs der Küste beider Meere zieht sich eine Inselkette hin. Die
Inseln an der Nordseeküste bezeichnet man als Ostfriesische (Borkum,
Juist, Norderney, Baltrum, Langeoog, Spickeroog, Wangeroog,.
Neu werk) und als Nordfnestjche Inseln (Helgoland, die Halligen^
Nordstrand, Föhr und Sylt).
TM Hauptwörter (50): [T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer]]
TM Hauptwörter (100): [T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T62: [Insel Stadt Hafen England Hauptstadt Einw. See London Handel Schottland], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art]]
TM Hauptwörter (200): [T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T160: [Insel Hafen Meer Küste Stadt Halbinsel Neapel Straße Einw. Hauptstadt], T135: [Haff Stadt Stettin Weichsel Ostsee Insel Memel Königsberg Danzig See], T42: [Vogel Nest Junge Eier Schnabel Storch Taube Flügel Fuchs Frosch]]
Gewässer. 129
4. Rügen.
Rügen, nach dem Volksstamme der Rugier benannt, ist unsere größte
<10 000 qkm) und schönste Insel. Sie besteht aus Kreidegestein, das
an einzelnen Stellen das Meer um 125 in überragt. Die Kreide bildete
sich aus mikroskopisch kleinen Gehäusen sehr kleiner Muscheltiere, Schnecken.
Als das Urmeer verschwand, starben sie ab und hinterließen die mächtigen
Kreideschichten, die jetzt abgebaut werden und die Schreib- und Schlemm--
kreide, sowie verschiedene Sorten für die Papier- und Porzellanfabrikation
liefern. Die wellige Oberfläche der Insel besteht aus sehr fruchtbarem
Boden (Ackerbau), der zum Teil von herrlichem Buchen- und Eichen-
Wälde bedeckt ist. Überschaut man von der höchsten Erhebung, dem
Rugard (E. M. Arndt-Turm), die Insel, so erkennt man ihre zerrissene
Gestalt, die einer Spinne mit ausgespreizten Beinen nicht unähnlich ist.
Wegen der Naturschönheiten wird Rügen von Fremden zur Erholung und
zu Badezwecken sehr viel besucht. Die waldreiche Halbinsel Jas-
mund mit ihrer 133 m hohen blendendweißen Kreide-Steilküste (Stubben-
kammer, Königsstuhl), umspült von dem milchig gefärbten Wasser, ist am
schönsten. Im Waldesdickicht liegen der sagenhafte Herthasee und die
Opfersteine und einige Stunden südlicher die sehr besuchten Badeorte
Saßnitz und Binz. Die Nordspitze der Insel heißt Arkona (55m).
Hier verehrten einst die Wenden den nichtigen, vierköpsigen Swantewit.
Jetzt steht hier ein Leuchtturm. Der Hauptort der Insel ist Bergen.
Von Stralsund an der pommerschen Küste sührt eine Fähre die Eisen-
bahnzüge nach Rügen.
•>) Die Flüsse.
Das Flachland wird von 6 großen, schiffbaren Flüssen, die als
Handels- und Verkehrsstraßen dienen, durchzogen. Die Senkung der
ganzen Ebene nach Nw. bestimmte die Hauptrichtung der Flußläufe.
(Nw.) Das östliche Tiefland ist reicher bewässert als das westliche.
Hier fließen der Rhein (Unterlauf), die Ems und die Weser (Unterlauf)
mit ihren Nebenflüssen zur Nordsee. Im O. gehören die Flüsse fast mit
ihrem ganzen Laufe dem Tieflande an (Elbe, Oder), die Weichsel nur im
Unterlaufe. Sie durchschneiden dasselbe merkwürdigerweise in 3 Haupt-
richtungen. Nach N. fließen die Oder mit Bober und Görlitzer Neiße, sowie
die Spree. Nach W. eilen: Warthe, Netze, Pregel, Memel, nach S.
viele Abflüsse des nördlichen Höhenzuges, so die Havel und die Brahe.
Zu diesen Flüssen gesellen sich im O. viele künstliche Wasserstraßen,
Kanäle, so vor allem der Oberländer- (teils Schleusen-, teils Eisen-
bahnstrecke), der Bromberg er-, der Friedrich-Wilhelm-, der
Finow-, der Planer-, der Elbe-Trave-Kanal, im W. der
Rhein-Ems-Kanal, im N. der Kaiser-Wilhelm-Kanal. Auch
an Seen übertrifft der O. den Westen bedeutend, der nur zwei nennens-
werte, das Steinhuder Meer und den Dümmersee, zählt. Die
großen Flußtäler bestehen durchweg aus sehr fruchtbarem Schwemm-
Henze-Kohlhase, Die Provinz Sachsen. Ausgäbet. 9
TM Hauptwörter (50): [T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T62: [Insel Stadt Hafen England Hauptstadt Einw. See London Handel Schottland], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz]]
TM Hauptwörter (200): [T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T135: [Haff Stadt Stettin Weichsel Ostsee Insel Memel Königsberg Danzig See], T160: [Insel Hafen Meer Küste Stadt Halbinsel Neapel Straße Einw. Hauptstadt]]
Politisches. 1^9
Gewässer: Unterlauf der Oder (Dammer-See, Kaiserfahrt, Papenwasser,
großes und kleines Haff, Peene, Swine, Dieoenow), Ucker, Peene, Rega, Persante,
Wipper. Stolpe, Lubow, Leba, Mady- und Plöne-See.
Nährquellen: Landwirtschaft: Vorpommern blühend, Hinterpommern gering
außer dem Sw. „ .
Viehzucht: Schafzucht ist nirgends bedeutender. Gänse- und Schweinezucht.
Waldwirtschaft: V« der Bodenfläche ist Wald (Kiefern). Vorpommern ist
waldarm.
Industrie: Schiffsbau in Stettin (Vulkan) und Barth. Fischerei: nährt
V? der Bevölkerung.
Handel: Stettin ist Haupthandelsplatz.
Seebäder: Kolberg, Misdroy, Swinemünde, Heringsdorf, Zinnowitz, Saß-
nitz, Binz.
Ortskunde: Rügenwalde, Kolberg, Stettin, Swinemünde, Wolgast, Greifs-
wald, Stralsund, Köslin, Stargard.
Geschichtliches: Pommern hatte fast bis zum 30jährigen Kriege selbständige
Fürsten. 1648 wurde Vorpommern und Kamin mit Brandenburg vereinigt; 1815
kamen Neuvorpommern und Rügen noch hinzu.
4. Die beiden Grohherzogtümer Mecklenburg-Schwerin und Mecklenburg-Strelitz.
M.-Schw. 13 500 qkm, 624881 Einw., M.-Str. 3000 qkm, 103 251 Einw.
Natürliche Landschaften: a) Die Seenplatte, b) das Vorland.
Gewässer: Warnow, die Havel, der Müritz-, der Schweriner-See.
Nährquellen: a) Landwirtschaft (nördliches Vorland fruchtbar, südliches
kärglich), d) Handel: Seeschiffahrt (Rostock, Wismar).
Ortskunde: Schwerin, Wismar, Rostock (Universität), Warnemünde, Neu-
Strelitz.
5. Die Freie und Hansastadt Lübeck.
298 qkm, 98 620 Einwohner.
Alte Seehandelsstadt, bedeutende Gärtnereien.
6. Provinz Schleswig-Holstein.
19 000 qkm, 1,504 Mill. Einwohner.
Natürliche Landschaften: a) die Ostküste, b) die Heide, c) die Marsch
d) die Inseln der Ostsee: Fehmarn und Alfen, e) Inseln der Nordsee: Föhr, Sylt
die Halligen, Helgoland.
Gewässer: Eider, Königsau, Kaiser-Wilhelm-Kanal, die wundervollen
Föhrden bei Kiel und Flensburg, der Plöner See.
Nährquellen: Landwirtschaft (sehr fruchtbar) in der Marsch (W.) und auf
der Seenplatte (O). Probsteier Getreide hat weiten Ruf.
Viehzucht: Die bedeutendste des Vaterlandes. Rindvieh, „Holsteiner",
Schweinezucht.
Handel: Seehandel.
Industrie: Schiffsbau (Kiel und Flensburg).
Fischerei: Heringsfang, „Kieler Sprotten", Austernfang.
Seebäder: Föhr, Sylt, Helgoland.
Ortskunde: Kiel, Eckernförde, Flensburg, Schleswig, Rendsburg, Altona,
Ottensen, Glückstadt, Itzehoe, Brunsbüttel.
Geschichtliches: Die Provinz war einst ein Herzogtum; dann gehörte sie
zu Danemark Durch den Krieg 1864 mit Dänemark und 1866 mit Österreich kamen
Schleswig-Holstein und Lauenburg an Preußen.
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TM Hauptwörter (100): [T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T62: [Insel Stadt Hafen England Hauptstadt Einw. See London Handel Schottland], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit]]
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140 Das Norddeutsche Flachland.
Preußische Bucht mit dem Frischen und dem Kurischen
Hass, die Pommers che Bucht mit dem Pommerschen Haff
und die Lübecker Bucht. — Die große Flut von 1304 trennte
die Insel Rügen vom Festlande. Doch der zähe Küstenbewohner gab den
Kampf mit dem Meere nicht auf. Er türmte Erdwälle oder Deiche aus,
baute Steinwälle und rammte Pfähle ein. Vielfach hilft ihm auch der
Wind, der den lockeren Sand, den das Meer und die Flüsse anschwemmen,
zu Dämmen von großer Ausdehnung (Strandgebirge) anhäuft. Das
sind die Dünen. Sie begleiten fast die ganze Küste beider Meere. Die
Höhe der Dünen schwankt zwischen 10 und 40 m (Kurische Nehrung) bei
einer Breite von 1—4 km. Oft bilden sich mehrere Dünenreihen bald
dicht, bald weiter nebeneinander. Nicht immer sind die Dünen kahl
oder bloß mit niedrigen Pflanzen bewachsen; oft, besonders in Holland,
sind sie an der Landseite prächtig bewaldet. Von den Niedern Pflanzen,
die den flüchtigen Sand (Flugfand, Wanderdüne auf der Kurischen
Nehrung) festhalten, find zu nennen: Sanddorn, Sandhafer, Sandhalm,
Renntierflechte, Stiefmütterchen, Ginster, die Kiefer, die Krüppelkiefer
und mancherlei Farnkräuter. Von den Insekten trifft man zahllose
Bienen, Schmetterlinge, Käfer, Libellen, von den Säugetieren das schäd-
liche Kaninchen, den scheuen Hasen, von den Vögeln die Wildente, die
Krähe, der die See bei der Ebbe den Tisch reichlich deckt. .Dk Meeres-
küste hat für die Bewohner des ganzen Vaterlandes große Bedeutung.
Die namhaften Handelsplätze vermitteln den Warenverkehr mit dem Welt-
markte. Die Erzeugnisse des Binnenlandes werden von hier in die Ferne
geschafft, die Kolonialwaren und sonstigen überseeischen Produkte werden
dem Vaterlande zugeführt. Die wichtigsten Hafenplätze sind: Bremen,
Bremerhaven, Hamburg-Kuxhaven,Lübeck,Stettin-Swinemünde,
Danzig und Königsberg. Seit einem Jahrhundert haben sich auch
kleine Fischerorte in vielbesuchte, stattliche Badeorte verwandelt, wo jährlich
Tausende von Kurgästen weilen, um im Meerwasser und in der reinen
Luft der schönen Küstenwälder Stärkung, Erfrischung und Heilung zu
suchen. Die Oftseebäder liegen größtenteils an der Küste (Kranz bei
Königsberg, Kolberg, Misdroy, Heringsdorf, Heiligendamm), die Nordsee-
bäder meist auf den Inseln (Sylt, Föhr, Helgoland, Norderney, Borkum).
Andere Orte sollen das Vaterland gegen feindliche Angriffe schützen; es
sind See- und Strandfestungen. z. B. Königsberg-Pillau, Danzig,
Swinemünde, Kiel-Friedrichsort, Helgoland, Wilhelmshaven. Der Fisch-
reichtnm (Heringe, Schellfische, Schollen, Dorsche, Sprotten), die Austern-
und Bernsteinfischerei, die Schiffahrt, der Lotsendienst, die Hasen-
arbeit, die Bäder gewähren dem Küstenbewohner Erwerbstätigkeit.
Längs der Küste beider Meere zieht sich eine Inselkette hin. Die
Inseln an der Nordseeküste bezeichnet man als Ostfriesische (Borkum,
Juist, Norderney, Baltrum, Langeoog, Spickeroog, Wangeroog,
Nenwerk) und als Nordfriesische Inseln (Helgoland, die Halligen,
Nordstrand, Föhr und Sylt).
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Gewässer. 143
4. Rügen.
Rügen, nach dem Volksstamme der Rugier benannt, ist unsere größte
(10 000 qkrn) und schönste Insel. Sie besteht aus Kreidegestein, das
an einzelnen Stellen das Meer um 125 in überragt. Die Kreide bildete
sich aus mikroskopisch kleinen Gehäusen sehr kleiner Muscheltiere, Schnecken..
Als das Urmeer verschwand, starben sie ab und hinterließen die mächtigen.
Kreideschichten, die jetzt abgebaut werden und die Schreib- und Schlemm--
kreide, sowie verschiedene Sorten für die Papier- und Porzellanfabrikation^
liefern. Die wellige Oberfläche der Insel besteht aus sehr fruchtbarem
Boden (Ackerbau), der zum Teil von herrlichem Buchen- und Eichen-
Walde bedeckt ist. Überschaut man von der höchsten Erhebung, dem
Rugard (E. M. Arndt-Turin), die Insel, so erkennt man ihre zerrissene
Gestalt, die einer Spinne mit ausgespreizten Beinen nicht unähnlich ist.
Wegen der Naturschönheiten wird Rügen von Fremden zur Erholung und.
zu Badezwecken sehr viel besucht. Die waldreiche Halbinsel Jas-,
mun d mit ihrer 133 in hohen blendendweißen Kreide-Steilküste (Stubben-»
kammer, Königsstuhl), umspült von dem milchig gefärbten Wasser, ist am
schönsten. Im Waldesdickicht liegen der sagenhafte Herthasee und die
Opfersteine und einige Stunden südlicher die sehr besuchten Badeorte
Saßnitz und Binz. Die Nordspitze der Insel heißt Arkona (55 m)._
Hier verehrten einst die Wenden den mächtigen, vierköpsigen Swantewit.
Jetzt steht hier ein Leuchtturm. Der Hauptort der Insel ist Bergen.
Von Stralsund an der pommerschen Küste führt eine Fähre die Gfen-
bahnzüge nach Rügen.
d) Die Flüsse.
Das Flachland wird von 6 großen, schiffbaren Flüssen, die als
Handels- und Verkehrsstraßen dienen, durchzogen. Die Senkung der
ganzen Ebene nach Nw. bestimmte die Hauptrichtung der Flußläufe.
(Nw.) Das östliche Tiefland ist reicher bewäffert als das westliche.
Hier fließen der Rhein (Unterlauf), die Ems und die Weser (Unterlauf)
mit ihren Nebenflüssen zur Nordsee. Im O. gehören die Flüsse fast mit
ihrem ganzen Laufe dem Tieflande an (Elbe, Oder), die Weichsel nur im
Unterlaufe. Sie durchschneiden dasselbe merkwürdigerweise in 3 Haupt-
richtungen. Nach N. fließen die Oder mit Bober und Görlitzer Neiße, sowie
die Spree. Nach W. eilen: Warthe, Netze, Pregel, Memel, nach S.
viele Abflüsse des nördlichen Höhenzuges, so die Havel und die Brahe.
Zu diesen Flüssen gesellen sich im O. viele künstliche Wasserstraßen,
Kanäle, so vor allem der Oberländer- (teils Schleusen-, teils Eisen-
bahnftrecke), der Bromberger-, der Friedrich-Wilhelm-, der
Finow-, der Planer-, der Elbe-Trave-Kanal, im W. der
Rhein-Ems-Kanal, im N. der Kaiser-Wilhelm-Kanal. Auch
au Seen übertrifft der O. den Westen bedeutend, der nur zwei nennens-
werte, das Stein huder Meer und den Dümmersee, zählt. Die
großen Flußtäler bestehen durchweg aus sehr fruchtbarem Schwemm-
TM Hauptwörter (50): [T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T62: [Insel Stadt Hafen England Hauptstadt Einw. See London Handel Schottland], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz]]
TM Hauptwörter (200): [T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T135: [Haff Stadt Stettin Weichsel Ostsee Insel Memel Königsberg Danzig See], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T160: [Insel Hafen Meer Küste Stadt Halbinsel Neapel Straße Einw. Hauptstadt]]